Samstag, 7. September 2013

Antifa-Demo Regensburg 5.9.13

Jetzt wurde endlich einmal öffentlich gemacht, dass die Rechten eine Kundgebung planen und zur Gegendemonstration aufgerufen! Tausende kamen dem Aufruf nach und protestierten gegen die rassistischen, menschenfeindlichen Parolen, für die die Rechten sich gerade Rosch Ha-schana ausgesucht hatten und es so der Jüdischen Gemeinde unmöglich machten, selbst einen Sprecher zur Gegenkundgebung zu entsenden. Man fragt sich natürlich, ob es nicht möglich gewesen wäre, die Kundgebung gerade an diesem Tag zu verhindern - bei so vielen anderen Veranstaltungen geht das - aber nein. Die Stadt sperrt den Kohlenmarkt - direkt am Alten Rathaus - für die Kundgebung. Am benachbarten Haidplatz findet um 16 Uhr die Gegenveranstaltung mit Sprechern der katholischen und evangelischen Kirche und von Parteien aus allen Lagern statt, bei der man manchmal tatsächlich den Eindruck hatte, es ginge um mehr als den Wahlkampf. Tausende finden sich danach am mit großem Polizeiaufgebot abgesperrten Kohlenmarkt ein und warten. Der Platz ist nicht groß und weitgehend gesperrt, es ist voll. Nach anderthalb Stunden ist klar: die Gegendemo war ein Erfolg, es ist kein Durchkommen zum Kohlenmarkt, die Kundgebung kann nicht stattfinden. Jede andere Veranstaltung hätte bei diesem Widerstand vermutlich auch nicht stattgefunden. Aber für die NPD wird natürlich ein neuer Platz gesucht. Und von allen Plätzen der Altstadt fällt die Wahl der Polizei gerade auf den Domplatz. Wie könnt ihr nur? Wisst ihr eigentlich, wie viele Priester in den Konzentrationslagern gestorben sind? Wisst ihr, welche Legitimität ihr den Rechten damit gebt? Es ist eine Schande. Doch unter den rufen der Gegendemonstranten ist die Kundgebung kaum zu hören. Und als um zwanzig nach sechs dann in Abspreche mit dem Bischof auch die Glocken von St. Peter läuten und die Hetzparolen vollkommen untergehen, da ist klar, dass in dieser Stadt die Rechten nichts mehr zu suchen haben. Die Regensburger haben ein Zeichen gesetzt gegen Rassismus, gegen Rechts. Wir haben ihnen gezeigt, dass sie hier nicht erwünscht sind. 2000 Gegendemonstranten!!! Es ist schade, dass die Demo noch eskalieren musste und es zu Verletzten sowohl unter Demonstranten als auch Polizisten gab. Gewalt ist keine Lösung, egal von welcher Seite sie kommt. Aber ein Polizei-Chef, der den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray, von dem Leute erblinden, anordnet, nachdem er mit der Lokalität eh schon provoziert hat, muss vielleicht doch seine Einstellung zur Demokratie überdenken. Dennoch war die Gegendemonstration ein Erfolg und ein Zeichen. Und sollten die Rechten wieder einmal kommen, müssen und werden wir wieder da sein und etwas gegen sie tun, denn "if you don't fight against a rotten thing you become a part of it" (Joan Baez).

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